Ich habe vor einer Weile unseren Blog, so wie wir
ihn hinterlassen hatten, durchstöbert.
Nach ein bisschen hin- und herklicken ist mir zum einen
aufgefallen, wie schade es vor 1,5 Jahren war, dass wir auf einmal nichts mehr
geschrieben hatten. In Indien hatten wir noch große Pläne, wie wir dieses
Projekt rund abschließen und schwupps war man in Deutschland und die ganze Begeisterung
und Motivation war verflogen…
Und zum anderen ist mir aufgefallen, wie passend wir
den Namen „Oh, wie schön ist Karnataka“ für unseren Blog gewählt hatten. Es ist
eine Anlehnung an das Kinderbuch „Oh, wie schön ist Panama“ von Janosch, in der
Tiger und Bär nach einer langen Reise wieder genau dort ankommen, wo sie hergekommen
sind, aber dennoch ist alles anders.
Genauso geht es mir.
Ich bin wieder genau da gelandet wo ich vorher auch war.
Im kleinen aber feinen Bobenheim-Roxheim. Dass ich weg war hat diesen Ort wenig
interessiert. Die Menschen sind dieselben, die Straßen sehen aus wie immer,
höchsten einige Baustellen sind von hier nach dort gewandert.
Trotzdem, seitdem ich aus Indien zurück gekommen bin
ist alles anders. Zumindest für mich, in meiner Wahrnehmung.
Jetzt wo ich hier sitze ist das gar nicht so leicht
in Worte zu fassen. Es ist nicht so, als würde ich Tag täglich nur in Gedanken
versunken herumlaufen und in Erinnerungen schwelgen. Vielmehr begleitet es mich
in den kleinen Dingen. In nahezu jedem Gespräch möchte ich an irgendeiner Stelle
sagen: „Also in Indien…“, aber dann merke ich, dass solche Sätze eh keiner mehr
hören möchte, es geht ja gerade um etwas völlig anderes.
Es erscheint mit absurd, dass über 1,5 Jahre seit
meiner Rückkehr vergangen sind und ich dennoch ständig daran denken muss, was
ich gesehen und erfahren habe, sowohl im Positiven, als auch im Negativen.
Rückblickend bin ich froh um meine Entscheidung nach
Indien zu gehen.
Und ich bin froh, dass ich es endlich geschafft habe
diesen Text zu verfassen, den ich schon seit mindestens einem Jahr vor mir herschiebe.
Es gibt zwar noch so viel zu sagen, aber dafür bräuchte ich vermutlich noch
etliche Jahre. Hiermit möchte ich das Kapitel Blog abschließen und mich (sehr verspätet)
bei allen Lesern bedanken, die über die 8 Monate alles verfolgt haben, was wir
so gemacht haben.
Danke!
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