Faszination Bollywood Klappe die Dritte - Bad-Ass-Motherfucker

In Faszination Bollywood Klappe die Zweite ging es um indische Filmstars, dass diese Heroes genannt werden, gleichzeitig aber ein totales Arschlochimage haben.
Dieses scheint bewusst gepflegt und gefördert zu werden, denn der Personenkult in Filmen ist hier noch größer, als in Hollywood und vor allem wird die Grenze zwischen gespielter Figur und real existierender Person viel stärker verwischt.

Es ist also logisch, dass sich viele Schauspieler ein Arschlochimage zulegen, weil sie auch nur Arschlöcher spielen.

Diesn Figuren und Filme sind meist gleich. Die Hauptfigur ist ein saucooler aufgepumpter Schlägertyp mit Sonnenbrille, der alle seine Probleme mit Gewalt löst.
Es wird sich ständig auf die absurdeste Art und Weise gekloppt. Besonders schön ist anzusehen, wie der Bad-Ass-Motherfucker alias Hero im Finale zwanzig Handlanger in zwei Sekunden niederklatscht (wobei es wichtig ist, jemanden nicht einfach nur zu Boden zu schlagen, sondern dies so stark zu tun, dass dieser in der Luft rotiert oder wie ein Flummi wieder abhebt).
Am Ende ist der Superschurke an der Reihe, der in einem epischen Kampf (gerne halbnackt) fertiggemacht wird.

Ich finde die Moral, die dahintersteckt, etwas fragwürdig. Hollywood ist da bestimmt nicht viel besser, aber die Botschaft: "Gewalt ist eine Lösung und andere verprügeln echt cool" wird hier doch noch offener zelebriert.

Ein besonders prägnantes Beispiel ist der (als dieser Text geschrieben wurde) brandneue Film Judwaa 2, den wir im Kino gesehen haben.
Es geht um Zwillinge. Der eine ist auf der Straße aufgewachsen und ein richtig cooler Schlägertyp, der andere ein sensibler, intelligenter Pianist.
Und der Pianist kriegt wirklich nichts auf die Reihe. Er wird von seinem Bruder ständig aus der Patsche gezogen, der dann am Ende natürlich auch den Bösewicht vermöbelt und den gemeinsamen Vater vor dem Tod rettet.
Der Intelligente aber eben nicht kampferprobte Bruder darf ängstlich dabei zuschauen.