Die Sache mit der Kommunikation



Ich stehe an der Öffnung zwischen Küche und Essraum. Vor mir gefüllte Töpfe, dahinter die Köchinnen.
Mir geht es nicht so gut. Kein Appetit, also heute am besten nur ein Chapati.
Ich gucke die Köchin an. In der Hand hält sie bereits die üblichen zwei Chapati für mich bereit.
Ich schüttele den Kopf und sage: "Solpa, Solpa". Weniger, weniger.
Sie lächelt und wackelt leicht mit dem Kopf.
Hat sie verstanden?
Zur Sicherheit hebe ich meinen rechten Zeigefinger.
Das soll so viel bedeuten wie: Nein, heute nur einen Chapati, bitte.
Sie hebt ebenfalls den Zeigefinger, nickt, lächelt.
Ich nicke, lächle.
Ich glaube sie hat mich verstanden.
Kurz frimelt sie an den gefalteten Chapati.
Ich überlege, ob sie sie voneinander löst.
Plötzlich legt sie beide auf meinen Blechteller.
Na super...
Sie lächelt.
Ich lächele


Sind halt doch n' paartausend Kilometer von zuhause. Da ist nonverbale Kommunikation leider genauso schwierig wie verbale.

Kommentare

  1. Ich glaube, das funktioniert in India nicht :)
    Erste höfliche Ablehnungen werden, soweit ich weiß, ignoriert.
    Solltest du massiveren Widerstand leisten, kann es durchaus sein, dass du deinen Gönner beleidigst.
    Hast du dir was eingefangen oder warum geht es dir nicht so gut?

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    1. Das ist ein Klischee. Trifft bestimmt auf einige, aber ganz sicher nicht auf alle, zu.

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  2. Gute Besserung, Papa

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