Morgenstund' hat Dosa im Mund

Es ist 9 Uhr morgens, wir sind schon seit 3 Stunden auf dem Weg von Coimbatore nach Hassan. In irgendeiner kleinen Ortsdurchfahrt im nirgendwo stellen wir unser Auto, noch halb im Verkehr stehend, ab. Unsere Mission: Frühstück.


Wir laufen an der Küche vorbei, hinein in das türlose Hinterzimmer, in dem sich ein Restaurant befindet.
Schrieb ich wir laufen an der Küche vorbei? Überall im Restaurant ist die Küche. In der einen Ecke wird über Feuer gekocht, in der anderen schnippelt eine alte Frau mit Sonnenbrille Zwiebeln.


Wir fragen unsere Mentoren nach der Toilette. Sie erkundigen sich bei einem Kellner und bringen uns hinten aus dem Gebäude wieder raus. Durch einen engen Gang, in dem ein Hund mit einem Welpen liegt, führt der Weg zum Klo. Beziehungsweise eher zum dreckigem Loch im Boden. Naja, für ein kleines Geschäft reicht’s. Auf dem Weg zurück ins Restaurant spielen in einer Ecke etwa 7 weiter Welpen.


Zu unsere Verwunderung setzen wir uns, mit Anleitung unserer Mentoren, alle auf dieselbe Seite des Tisches. Der Hintergrund dafür ist, dass wir von der anderen Seite von Kellnern dauerhaft bedient werden. Wir bekommen alle ein Stück Bananenblatt vor uns gelegt. Zunächst bekommen wir verschiedene Currysoßen auf unsere biologischen Einwegteller. Danach folgen Dosa, dünne gebratene Pfannkuchen aus Reismehl, und Idli, dicke, gedämpfte Fladen, ebenfalls aus Reismehl. Nun kann man fröhlich in die scharfen Soßen dippen und sein indisches Frühstück genießen. Nachschlag bekommt man immer, sobald man den Kellnern ein Zeichen gibt.


Obwohl wir im tiefsten Indien gelandet sind und weit und breit die einzigen hellhäutigen sind, wird uns im Restaurant kaum Beachtung geschenkt, was uns positiv überrascht. In manchen Gegenden haben wir uns schon sehr beobachtet gefühlt, was ein nicht sehr angenehmes Gefühl ist.

Was unsere Mentoren insgesamt bezahlt haben wissen wir leider nicht, aber viel mehr als 1 pro Person kann es eigentlich kaum gewesen sein.

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