Dienstag 15. August, Hassan, Karnataka, Indien.
Heute wird Independence-Day gefeiert. Hier im
Kinderheim und in Schule wird dieser mit Liedern und dem Hissen der Flagge,
während der Nationalhymne, gewürdigt.
Uns wird erzählt, dass es jedes Jahr im Stadion von
Hassan eine ähnliche Veranstaltung gibt, nur viel größer, mit Kindern aus
sämtlichen Schulen der Stadt.
„At 10 there’s a big festival at the stadium“. Wir werden dies zusammen mit unserem Mentor besuchen.
Das wird uns erzählt.
Also steigen Oscar und ich zusammen mit Parashu in
den Geländewagen der NGO. Hinterm Steuer sitzt ein Fahrer, auf Plätzen im
Kofferraum hinter uns quetschen sich 4 oder 5 Frauen und ein kleines Kind.
Zuletzt steigt der Direktor von Prachodana auf dem Beifahrersitz.
So viele Menschen?
Wir lassen uns unsere Verwunderung nicht anmerken.
Es ist 9:30 Uhr. Wir machen uns auf den Weg.
Nach kurzer Fahrt halten wir vor dem Haus des
Direktors. Seine Ehefrau steigt zu ihm auf den breiten Beifahrersitz.
Es ist 9:45 Uhr. Wir fahren weiter in die Stadt.
Am Bahnhof parkt der Fahrer das große Auto souverän
ein und wir steigen aus. Neben dem Bahnhof laufen wir in ein kleines Gebäude.
Uns wird gesagt, es handle sich um die Bahnhofspolizei. Etwa 15 Menschen sitzen
gespannt auf Stuhlreihen. Unsere Gruppe gesellt sich dazu. Unser Direktor wird
nach vorne gerufen und hält eine, nach Gesten zu urteilen, reißerische Rede. Verstehen
tun wir leider kein Wort.
Alle bekommen Chai und Kekse und Oscar und ich
werden noch dem Polizeichef vorgestellt, der sehr eng mit Prachodana zusammenarbeitet.
Es ist 10:30 Uhr. Wir fahren am Bahnhof los. Eine
Independence-Day-Feier suchen wir vergeblich.
Nach einigen Minuten Fahrt halten wir erneut.
Parashu und unser Direktor steigen aus, alle anderen bleiben im Auto. Nach 10
Minuten kommen sie mit indischen Sim-Karten für uns zurück.
Es ist 10: 50 Uhr.
Unsere Tour geht weiter. Wir werden gefragt, ob wir
Kokosnuss mögen. Wenig später bleiben wir wieder am Straßenrand stehen. Der
Fahrer und Parashu steigen mit uns aus und laufen zu einem Obststand am
Straßenrand. Wir trinken alle Kokoswasser direkt aus einer frisch
aufgeschlagenen Kokosnuss, während der Rest im Geländewagen wartet.
Es ist 11:00 Uhr. Langsam fragen wir uns, was aus
der Feier geworden ist.
Zurück im Auto geht unsere Fahrt weiter.
Wir kommen in kleine Nebenstraßen und halten vor
einem Haus. Alle steigen aus. Wir erfahren dass es sich um das Heim eines
ehemaligen Prachodana-Mitarbeiters handelt. Die ganze Gruppe läuft hinein. Wir
werden vorgestellt. Nach 20 Minuten gehen wir wieder nach draußen.
Es ist 11:30. Wir warten nach wie vor auf das
Stadion.
Wenig später fahren wir auf den Parkplatz eines
großen Gebäudes, um das viele Menschen herumstehen. Sind wir am Stadion? Die
Frauen hinter uns steigen mit Parashu aus. Uns wird gesagt, wir sollen sitzen
bleiben. Wie sich herausstellt handelt es sich um die Universitätsklinik. Nach
einer gefühlten Ewigkeit kommen die Frauen zurück.
Wir fahren zurück ins Kinderheim.
Es ist 12:30 Uhr. Gibt es überhaupt eine Feier im
Stadion?
Und zu uns sagen, wir veröffentlichen clickbait-Artikel...
AntwortenLöschenTut ihr ja auch :D
AntwortenLöschender hier ist aber genauso schlimm!!;)
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