„I didn’t really know what was going on, but there was fire... and a coconut... and I had to spit in a plate“
Ich hatte in den letzten paar Wochen einen kleinen Durchhänger.
Ich hatte Indien satt, ich konnte keinen Reis mehr sehen und zu all dem
Überfluss hatte ich auch noch Fieber und Durchfall.
Meine gesenkte Stimmung und meine geschwächte
Erscheinung entgingen natürlich auch nicht den Mitarbeitern des Heims. Also
wurden wir zu Meenakshi, einer Mitarbeiterin nach Hause eingeladen. Ich dachte
zunächst es handle sich lediglich um ein gemütliches Abendessen. Aber Parashu
der mit uns dort hin kam, erwähnte auf dem Weg etwas von einer „Arbeit“, die
ich tun sollte. Auch bei penetrantem nachhaken konnte oder wollte er mir
nicht sagen worum es ging.
Angekommen erzählte Parashu unserer Gastgeberin,
dass ich nachgefragt hätte worum es denn ging, aber mit mir wollte immer noch
niemand darüber reden. Mittlerweile ziemlich skeptisch und genervt saß ich nun
da und wartet auf die so genannte „Arbeit“.
Meenakshis Schwiegermutter war auch da und bereitet
im Nebenzimmer etwas vor. Dann sollte ich mich zu ihr ins Nebenzimmer setzten.
Was danach geschah ist äußerst schwer zu
beschreiben, aber auf einem Teller hielt Meenakshis Schwiegermutter eine
brennende Kokosnuss, danach wurde ich durch die Flammen mit Wasser abgespritzt,
dann wurde die Flamme mit einer Flüssigkeit gelöscht und mir wurden unter
anderem Limetten und Gewürze an Kopf und Füße gehalten und anschließend auch in
die Schale gelegt. Irgendwann sollte ich dann auch in die Schale spucken und es
wurden noch verschiedene Dinge mit Farbe beschmiert und...
nach wenigen Momenten war das Chaos dann auch schon
wieder vorbei.
Danach gab es Abendessen, worum es sich bei dem
Ritual handelte konnte mir aber immer noch niemand sagen.
Am nächsten Tag erhielt ich vom Direktor ein wenig
Klarheit. Anscheinend geht es bei dem Ritual darum, dass die Mitarbeiter sich Sorgen
gemacht haben, da ich so wenig esse und so schwach wirke. Mit diesem Ritual
sollen meine Essprobleme wieder behoben werden.
Mehr Essen tue ich glaube ich nicht, aber mir geht
es auf jeden Fall besser. Das Ritual hat also bestimmt seinen Zweck erfüllt.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen