"Meine Zeit ist klein"



In 65 Tagen (vom Verfassungsdatum dieses Eintrages ausgehend) sind wir wieder in Deutschland. Das sind knapp neun Wochen, zwei Monate, kurz, nicht mehr besonders viel.
Dieses Wissen wabert momentan immer irgendwo in meinem Hinterkopf und verändert mein Verhalten. Bewusst und Unbewusst.
Ganz konkret habe ich drei Änderungen bemerkt:

1. Wenn´s scheiße ist, ist´s eh bald vorbei.

Ich rege mich gerne auf und steigere mich in Dinge hinein. Seitdem unsere übrige Zeit keine unkonkret große Zahl an Tagen ist, fällt es mir leichter, dem einen Riegel vorzuschieben.
Wenn irgendetwas total blöd läuft, mich nervt, enttäuscht oder dazu bringt, meinen Kopf vor Frustration auf den Tisch zu knallen, dann denke ich daran, dass ich bald wieder in Deutschland bin. Ohne Benedict, ohne Ragiball, ohne Indien.
Und ich denke daran, dass ich die nervigen Dinge schon 170 Tage lang aushalte, und es mir trotzdem sehr gut geht. Da sind die letzten 65 auch nur noch ein Klacks.

2. Die Zukunft rückt näher.

Ein Teil des Kopfes ist wieder in Deutschland und das tut gut. Wir beide beschäftigen uns viel mit unserer Zukunft im kalten Norden. Studiengang oder Ausbildung? Wenn ja was und wo? Wie komme ich an schnellsten an einen Minjob? Wie viel Geld kann ich in Indien ausgeben, um mir im Frühjahr den guten Laptop kaufen zu können, den ich seit Jahren begehre? Wo wohne ich überhaupt ab April und was muss noch alles erledigt werden?
Das macht den Kopf frei und gibt das Gefühl, dass es weitergeht mit dem Leben.

3. Die Uhr tickt

Man will noch so viel tun. Wir kamen mit großen Ideen und Hoffnungen ans andere Ende der Welt und bevor man irgendetwas umgesetzt hat, ist die Zeit schon wieder rum.
Ich habe mir eine Liste aufgehängt, mit Dingen, die ich in Indien noch tun will. Sowohl privat (mit der und der Person den und den Ort besuchen, den Schrank aufräumen usw.), als auch im Arbeitsrahmen. Projekte und Ideen müssen JETZT aufgegriffen und umgesetzt werden, sonst ist es zu spät. Das steigert die Produktivität, man schafft etwas und das ist immer schön.

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