Wir sind vor dem Eingang einer Tempelanlage. Nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen und sämtliche elektronische Geräte am Eingang abgegeben haben, stellen wir uns an einer Sicherheitskontrolle an. Die Inder vor mir werden mit Metalldetektoren abgesucht, folglich breite ich sobald ich an der Reihe bin vor dem Sicherheitsangestellten meine Arme aus um durchsucht zu werden. Zu meiner Verwirrung werde ich ohne Kontrolle durchgewinkt.
Beim Weitergehen sage ich zu einer anderen
Freiwilligen „White Privilege“. Von hinten höre ich Malti, unsere indische
Seminarleiterin, sagen:
„There’s no such thing as White Privilege“
Diese Antwort hat mich aus dem Nichts erwischt. Ich
hatte mir bei meiner Aussage eigentlich gar nicht so viel gedacht. Wer mich
kennt weiß, dass ich manchmal einfach kritische Themen in den Raum werfe, aber
Maltis Reaktion hat mich irgendwie aus dem Konzept gebracht. Nach ein bisschen
Recherche habe ich herausgefunden, dass „White Privilege“ beschreibt, wie man
als Weißer in der Gesellschaft einige Vorteile gegenüber Nicht-Weißen hat, die
man vielleicht nicht unbedingt will und teilweise auch nicht bemerkt, die aber
da sind.
Ich glaube, das war das erste Mal, dass mir aktiv
aufgefallen ist wie ich als Hellhäutiger bevorzugt wurde.
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