Schon mal
mit dem Geländewagen einen 9-Stunden-Roadtrip durch Südindien gemacht?
Wahrscheinlich
nicht. Sollte man aber mal gemacht haben, das lohnt sich.
Am Montag um
6:00 Uhr morgens machten wir uns auf den Weg nach Hassan. 350 km, 7 Stunden,
wenn man richtig Gas gibt, was man nicht tut, weil man dann wahrscheinlich nie
am Ziel ankommen würde.
Auch mit
Geschwindigkeiten, die selten 100 km/h überschreiten, ist die Fahrt
abenteuerlich genug. Dass der Schlaf der moskitogeplagten und dementsprechend
kurzen Nacht nicht nachgeholt werden konnte, war spätestens klar, als wir das
Fehlen von Sitzgurten, zumindest in der Mitte, bemerkten. Schon im wachen
Zustand musste man sich das ein oder andere Mal am Vordersitz festhalten, um
nicht gegen die Windschutzscheibe zu klatschen.
Die vielen
Speedbreaker verlangsamten den Verkehr zwar, änderten aber nichts an lebensmüden
Überholmanövern (in Kurven) und Verkehrsteilnehmern, die Fahrspuren und
Vorfahrt eher als Richtlinie, statt als Regel, interpretierten.
Inzwischen
haben sich auch unsere letzten Zweifel verflüchtigt. Ein Hupen kann man hier
übersetzen mit: „Ey, guckt mal, ich fahr hier grad lang. Achtet auf mich!“
Der
interessanteste Teil der Route war die Hauptverkehrsstraße zwischen den
Bundesstaaten Tamil-Nadu und Karnataka. Sie führt durchs Gebirge und einen
Nationalpark, in dem, unter anderem, Tiger, Elefanten und Affen leben. Leider
haben wir nur letztere gesehen, dafür aber massenhaft.
Die Straße
durchs Gebirge war schmal und die Kurven der Berg hinauf sehr steil. Zwischen den dichten Wäldern bot sich uns ein
malerischer Anblick auf das Tal und Tamil-Nadu, halb verdeckt vom
feucht-schweren Dunst, den wir die ganze letzte Woche auf unserer Haut gespürt
hatten.
Nach einem
Frühstück auf dem Weg und einem eher edlen Mittagessen in einem Restaurant in
Hassan erreichten wir am frühen Nachmittag das Kinderheim der NGO Prachodana.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen